Die Geschichte der Photovoltaik

Zusammenfassung:
Photovoltaik gilt oftmals als sehr junge Technologie. Dabei gehen die Ursprünge bis ins 19. Jahrhundert zurück. Lesen Sie hier alles zur spannenden Historie der Solarenergie.

Der Beginn

Der französische Physiker Alexandre Edmond Becquerel entdeckte 1839 den photoelektrischen Effekt. Er hatte beobachtet, dass die Spannung zwischen zwei Platinelektroden bei Bestrahlung mit Licht geringfügig zunimmt.

1905 erklärte Albert Einstein den Photoeffekt in seiner Lichtquantenhypothese und wurde 1921 dafür mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Die ersten funktionierenden Solarzellen auf Siliziumbasis wurden 1954 von den Bell-Laboratories der Öffentlichkeit vorgestellt. Erstmals zum Einsatz kamen sie 1955 in einem Telefonverstärker.

Solar nimmt langsam Fahrt auf

1958 startete Vanguard 1 als erster solarbetriebener Satellit in die Erdumlaufbahn und blieb bis 1964 in Betrieb. Die Raumfahrt- und Satellitentechnik arbeitete in den darauffolgenden Jahren hauptsächlich mit Photovoltaik und entwickelte die Technologie maßgeblich weiter. In anderen Bereichen landeten Solarzellen zu dieser Zeit meist nur als Mini-Ausführung in Armbanduhren oder Taschenrechnern.

Die Energie für Haushalte lieferten damals hauptsächlich fossile Energieträger. Durch die Ölkrise 1973/74 sowie die Nuklearunfälle von Harrisburg und Tschernobyl setzte ein Umdenken in der Energieversorgung ein. Sicherheits- und Umweltbedenken waren die Gründe, um nach Ersatz für fossile Brennstoffe und Kernspaltung zu suchen. So wurde ab dem Ende der 1980er Jahre die Photovoltaiktechnologie in den USA, Japan und Deutschland intensiv erforscht, galt aber lange Zeit als nicht effektiv und die teuerste Form der Energiegewinnung.

Weiterer Auftrieb

Im September 1990 gab die deutsche Bundesregierung das „1000-Dächer-Programm“ aus. Im Zuge dieses Subventionierungsplans wurden von 1991 bis 1995 knapp 2.000 netzgekoppelte Photovoltaikanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern installiert. Die Anlagen hatten damals eine geringe Leistung und stolze Preise, wobei rund 70 Prozent vom Staat gefördert wurden.

1991 trat das Stromeinspeisungsgesetz in Kraft, das zu keinem wesentlichen Auftrieb führte. Es sah zwar eine Einspeisevergütung für Solarstrom von durchschnittlich 8,5 ct/ kWh vor; dem gegenüber standen aber Gestehungskosten von ca. 90 ct/kWh.

Richtig in Fahrt kam die Photovoltaikbranche in Deutschland erst mit dem am 1. April 2000 eingeführten „Erneuerbare-Energien-Gesetz“, das u.a. eine Einspeisevergütung von 99 Pfennigen/kWh (ca. 50 Cent/kWh) vorsah. Ziel war es, den Anteil der erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Wasser, Wind, Biogas) an der gesamten Stromversorgung bis 2050 auf 80 Prozent zu erhöhen.

Der deutsche Solarmarkt entwickelte sich in den Folgejahren trotz mehrerer EEG-Reformen kontinuierlich weiter und andere Länder erließen vergleichbare Fördergesetze.

Einbruch

Am 30. Juni 2011 beschloss der Deutsche Bundestag eine umfassende Novelle des EEG. Sie beinhaltete eine drastische Kürzung der Einspeisevergütung, wodurch der Preiskampf am Markt angeheizt wurde.

Infolgedessen erlebte der deutsche PV-Markt in den Jahren 2013 bis 2015 einen massiven Einbruch. Viele Hersteller meldeten Insolvenz an und hunderttausende Arbeitsplätze gingen in der Solarbranche verloren. 

Trendkurve zeigt wieder aufwärts

Seit 2016 erholt sich der PV-Markt und die Trendkurve zeigt wieder steil aufwärts. Im Gegensatz zu früheren Jahren ist jedoch nicht mehr die Einspeisevergütung der Hauptgrund für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage. Vielmehr stehen Faktoren wie kostengünstige Stromerzeugung, Eigenverbrauch, Unabhängigkeit vom Stromanbieter und Klimaschutz im Vordergrund.

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