Photovoltaikanlagen sind beeindruckend. Sie verwandeln Sonnenstrahlen in elektrische Energie. Und das für einige Jahrzehnte ohne den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen. Obendrein macht es die Hausbesitzer:innen ein Stück weit unabhängiger und spart in Anbetracht der aktuellen Strompreisentwicklung enorme Kosten. Kein Wunder also, dass beim Blick durch die Landschaft immer mehr Solarmodule auf den Dächern zu sehen sind. Aber wie kommt eigentlich der Strom vom Dach ins Haus? Und welche Wege legt im Gegensatz dazu herkömmlicher Strom zurück, bevor er in Ihrer heimischen Steckdose landet? Wir klären auf.
Wie kommt eigentlich der Strom in meine Steckdose?
Strom aus Photovoltaikanlagen vs. Strom aus konventionellen Quellen
Eine Photovoltaikanlage erzeugt elektrischen Strom mit Hilfe von Sonnenlicht. Die nach außen für jedermann sichtbaren Komponenten sind die Solarmodule auf dem Dach. Innerhalb dieser Module befinden sich Solarzellen, die die Sonnenenergie absorbieren und direkt in elektrische Energie umwandeln. Je stärker der Lichteinfall, desto höher die Produktion von Solarstrom. Bei dem im Modul erzeugten Strom handelt es sich um Gleichstrom (DC). Im Hausnetz sowie im öffentlichen Stromnetz fließt jedoch Wechselstrom (AC). Aus diesem Grund muss der Gleichstrom zunächst noch in handelsüblichen Wechselstrom umgewandelt werden. Das ist Aufgabe des Wechselrichters. Anschließend kann der erzeugte Wechselstrom direkt im eigenen Zuhause verbraucht werden.
Hat Ihre Solaranlage mehr Strom produziert, als Sie benötigen, so können sie diesen in einem Stromspeicher für die spätere Verwendung zwischenspeichern, z.B. für sonnenärmere Tage oder nachts. Dadurch steigt Ihr Eigenverbrauch auf bis zu 80% und Sie können einen großen Teil Ihres Strombedarfs mit Ihrem selbst erzeugten Sonnenstrom decken. Alternativ können Sie überschüssigen Strom auch ins öffentliche Netz einspeisen und erhalten dafür eine Vergütung.
Strom aus konventionellen Quellen
Einen etwas anderen Weg geht hingegen der Strom aus konventionellen Quellen, wie z.B. Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken. Diese Anlagen erzeugen eine Spannung, die den Strom durchs Netz fließen lassen. Das deutsche Stromnetz misst eine beachtliche Länge von knapp 1,9 Millionen Kilometern und besteht aus Freileitungen und Erdkabeln. Es ist unterteilt in vier Bereiche: Übertragungsnetz, Verteilnetz, Mittel- und Niederspannungsnetz. Durch die Leitungen des Stromnetzes bewegen sich die sogenannten Elektronen, also winzige, elektrisch geladene Teilchen.
- Ausgehend von den großen Kraftwerken nimmt das Übertragungsnetz die elektrische Energie auf und transportiert sie mit Höchstspannung – also mit 220 bis 380 Kilovolt – landesweit auf einer Gesamtlänge von 37.000 Kilometern. Ziel sind die Leistungstransformatoren, die sich in der Nähe von Verbrauchsschwerpunkten befinden. Über sogenannte Kuppelleitungen ist das Höchstspannungsnetz zudem an das europäische Verbundnetz angeschlossen.
- Weiter geht es dann in den Verteilnetzen. Mit 60 bis 110 Kilovolt (Hochspannung) verteilen sie die Energie in verschiedene Regionen, Umspannwerke in Ballungszentren oder größere Industrieunternehmen.
- Anschließend gelangt der Strom über die Mittelspannungsnetze mit 10 bis 20 Kilovolt zu örtlichen Trafostationen, Krankenhäusern und Fabriken.
- Die letzte Etappe in kleinere Industrietriebe, Gewerbe, Verwaltungen und private Haushalte übernehmen dann die Niederspannungsnetze. Mit einer Länge von rund 1,2 Millionen Kilometern machen sie den größten Teil des gesamten Netzes aus. Damit der Strom in Haushalten und Betrieben aufgenommen werden kann, wird die Spannung erneut gedrosselt, und zwar auf 400 Volt bzw. 230 Volt, die eine handelsübliche Steckdose liefert. Ziel der schrittweisen Reduzierung der Spannung ist es, den Energieverlust beim Transport des Stroms möglichst gering zu halten.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenIns Niederspannungsnetz wird auch der überschüssige Strom aus kleineren, privaten Photovoltaikanlagen eingespeist.
Hier können Sie sehen, welche Wege der Strom geht.
Sie sehen, „herkömmlicher“ Strom hat bereits einen langen Weg zurückgelegt, wenn er in Ihrer Steckdose ankommt. Im Zuge der Energiewende sollen die konventionellen Energieträger ohnehin mehr und mehr durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Im Jahr 2022 deckte allein die Photovoltaik bereits 11,4 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland – Tendenz steigend.
Holen auch Sie sich die Sonne von Ihrem Dach einfach ins Haus!