Wodurch verschmutzen PV-Module eigentlich?
Ähnlich wie Fenster oder Glastüren sind auch die Panels auf den Dächern den unterschiedlichsten Witterungseinflüssen und weiteren lokalen Effekten ausgesetzt, die sich auf der Modulfläche ansammeln. Dazu gehören beispielsweise:
- Blütenpollen
- Laub, Nadeln, Sand
- Vogelkot
- Insekten, Vogelfedern
- Staub aus der Landwirtschaft oder von Baustellen
- Ruß aus Schornsteinen
- Emissionen des Straßen- und Luftverkehrs
- sekundäre Verunreinigungen durch Pilze, Flechten und Moose, die im Schmutz eine ideale Lebensgrundlage finden und sich insbesondere an den Rändern ansammeln
Was sind die Folgen der Verschmutzung?
Oben genannter Schmutz kann im Laufe der Jahre einen Teil der Solarzellen verdecken und ähnlich wie Verschattungen wirken. An den verschmutzten Stellen kann weniger Sonnenlicht aufgenommen und in elektrischen Strom umgewandelt werden. Folge: Der Gesamtertrag der Anlage verringert sich. Allerdings bleiben die dadurch verursachten Ertragseinbußen während der Betriebsdauer eher in einem überschaubaren Rahmen und stehen selten in einem relevanten Verhältnis zum Aufwand einer Reinigung.
Ist eine regelmäßige Reinigung notwendig?
Nicht zwingend. Handelt es sich nur um leichte, oberflächliche Verschmutzungen, dann werden diese durch einen intensiven Regenguss wieder abgewaschen. Auch im Winter regeln die Schwerkraft und tauender Schnee die Reinigung der PV-Anlage. Man kann also von einer „Selbstreinigungswirkung“ sprechen.
Eine professionelle Reinigung lohnt sich erst, wenn die Module sehr stark verschmutzt sind. Dies ist jedoch äußerst selten der Fall und zumeist nur standortabhängig, z.B. in Regionen, die zunehmend von Trockenheit und längeren, regenarmen Phasen betroffen sind oder in unmittelbarer Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben.
Sinnvoll ist eine Reinigung auch bei Solaranlagen, deren Module eine sehr flache Neigung von unter 15 Grad aufweisen, da hier die Selbstreinigungswirkung durch Regen und Schnee nicht ausreichend gegeben ist. Dieser Fall trifft allerdings höchst selten zu, da die PV-Module auf Flachdächern mithilfe von Aufständerungen in einem ausreichend hohen Winkel installiert werden können.
Gut zu wissen: Unsere PV-Profis berücksichtigen bei der Planung Ihrer PV-Anlage die baulichen und örtlichen Gegebenheiten vor Ort. So stellen wir sicher, dass die Anlage später Ihren Anforderungen und Bedürfnissen entspricht.
Wie oft ist eine Reinigung nötig?
Ob und wie oft eine Säuberung der Module Sinn ergibt, sollte wegen der Vielzahl der oben beschriebenen Einflussfaktoren immer im Einzelfall betrachtet werden. Bei geringer Luftverschmutzung genügt ein Reinigungsintervall zwischen 3 und 5 Jahren. Hat Ihr Dach jedoch eine geringe Neigung oder leben Sie in einem Gebiet mit sehr geringen Niederschlägen oder in der Nähe eines landwirtschaftlichen Betriebs, dann kann auch eine jährliche Reinigung erforderlich sein.
Professionelle Reinigung vs. eigenhändige Reinigung
Sollte der seltene Fall eingetreten sein und die äußeren und lokalen Einflüsse machen eine Reinigung unumgänglich, dann haben die Wahl: entweder in eine professionelle Reinigung investieren oder selbst Hand anlegen.
Sind die PV-Module für Sie selbst gut erreichbar, z.B. mit einer Teleskopstande durch ein Dachfenster, dann spricht grundlegend erst einmal nichts gegen eine eigenhändige Säuberungsaktion. Vermeiden Sie es aber, die Anlage zu betreten oder sich auf Knien darauf zu bewegen. Das kann Mikrorisse verursachen, die im Laufe der Zeit zu Ertragsnachteilen führen.
Nutzen Sie auf jeden Fall sanfte Reinigungsmittel oder verzichten Sie ganz darauf. Vermeiden sollten Sie Hochdruckreiniger, da diese Sprünge oder Risse auf der Glasfläche verursachen können. Verwenden Sie am besten kalkarmes bzw. entmineralisiertes Wasser, da Leitungswasser je nach Wasserhärtegrad zu Kalkablagerungen und Schlieren auf den Modulen führen können.
Arbeiten Sie nie bei starker Sonneneinstrahlung und lassen Sie die Module gut abkühlen! Durch das kalte Wasser können sie Solarzellen Schaden nehmen, außerdem trocknet das Wasser zu schnell und kann Flecken hinterlassen, die zu minimalen Verschattungen führen.
Prüfen Sie zum Schutz vor Kurzschlüssen und Stromschlägen vor der Reinigung immer die Elektroanschlüsse auf defekte Solarkabel und Steckverbindungen.
Was für eine Selbstreinigung spricht: Es fallen keine oder nur geringe Kosten an.
Es gilt aber: Safety First! Sicherheit geht vor! Riskieren Sie keine waghalsigen Manöver. Denn ohne entsprechende Schulung und die notwendige Schwindelfreiheit sind Arbeiten an Komponenten, die elektrischen Strom leiten und dazu noch in beträchtlicher Höhe auf dem Hausdach stattfinden, mit erheblichen Risiken verbunden. Gehen Sie auf Nummer sicher und nutzen Sie ggf. Fangnetze und Gerüste als Hilfsmittel.
Entscheiden Sie sich für die bequeme Variante und beauftragen eine Fachfirma für die Reinigung, dann müssen Sie mit Kosten zwischen 1 und 3 Euro pro Quadratmeter rechnen. Vergleichen Sie die Reinigungsgebühren gegebenenfalls mit den Einbußen, die durch die Verschmutzung der Module entstehen können.
Vorteil einer professionellen Reinigung: Sie haben keinen Aufwand und setzen sich selbst keinen Gefahren aus.